Orthodoxe:
Wir sollen einen Fehler gemacht haben? Wir?
Oded Shalom, Jedioth
Die orthodoxe Öffentlichkeit ist entgeistert und es fällt ihr schwer zu
verdauen, dass der
Likud sie verlassen hat. Nach außen hin tut man so, als müsse man sich
keine
Rechenschaft über die Gründe für den Erfolg von Shinui ablegen.
Aber hinter verschlossenen Türen und auch durch Andeutungen in der
Presse macht sich eine Diskussion über den Preis bemerkbar, den das
gewalttätige Verhalten gegenüber der säkularen Bevölkerung nun fordert.
Prof. Menachem Friedmann, ein Experte für die orthodoxe Gesellschaft:
"Der Prozess befindet sich erst in seiner Anfangsphase. Aber es gibt
Leute, die jetzt aufstehen und fragen: Wissen wir eigentlich, was die
israelische Öffentlichkeit über uns denkt?"
Die Regierung sieht aus wie
eine aschkenasische Konspiration
In der Schas hat man inzwischen aufgehört, den Ministerpräsidenten wegen
der Nichtbeteiligung an der Regierung zu beschimpfen. Stattdessen ist
man zu Drohungen und Einschüchterungen übergegangen.
Zvi Alush, Jedioth achronoth, führte ein Gespräch mit Eli Ishai
(Vorsitzender der Partei Sefardischer Torah-Hüter). Hier einige Auszüge:
Ischai: "In weniger als einem Jahr werden wir die jüdische Mehrheit im
Staat verlieren.
Sharon wird es zulassen, dass Shinui die Schwachen umbringt. Es wird
hier eine echte
Hungersnot ausbrechen. Mitzna und ich werden zusammentreffen, um unsere
nächsten
Schritte zu koordinieren. Die meisten Minister Sharons sind mit einem
goldenen Löffel im
Mund geboren. Das ist eine Country-Club Regierung. Eine Regierung, in
der die Mehrheit des Volkes nicht vertreten ist.
Bei den Kommunalwahlen werden Schass und Jahadut Ha Tora den Likud in
Stücke reißen.
Was die National-Religiösen getan haben, wird für alle Zeit in
Erinnerung bleiben. Alles,
was sie interessierte, waren die zwei Ministerien die sie erhalten haben
- und dass die Shass draußen bleibt. Die National-Religiösen sind
bereit, Israel die Religion und das Judentum auszureißen, nur damit die
Schass draußen bleibt. Sie haben den Status Quo zerstört.
Sobald Poras (Schinuj) der neue Innenminister das Ministerium betreten wird, werden sich
die Spielregeln so
verändern, dass es für einen gläubigen Menschen traumatisch sein wird.
Glaubt die NRP
vielleicht, dass dieser Linke Gelder in die Siedlungen fließen lassen
wird? Er wird die
Reformbewegung und die Konservativen legitimeren. Warten wir ab, was
Effi Eitam (Vorsitzender der NRP) und
Svulon Orlev dann tun werden. Wissen die überhaupt, dass Poras in ein
paar Tagen zivile Eheschließungen zulassen kann?"
Auf Alushs Frage was er zu Sharon sagen wird, wenn er ihm in der Knesset
begegnet, meinte Ischai: "Nur einen Satz werde ich ihm sagen: "Jeder, der sich gegen die jüdischen
Einrichtungen gestellt hat, ist
gestürzt! Das wird auch Ihr Schicksal sein!"
hagalil.com /
05-03-03
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