|
Leah Rabin im Alter
von 72 Jahren verstorben
Vor zwei Tagen
jährte sich das hebräische Datum der Ermordung ihres Mannes zum
fünften mal. Im Alter von 72 Jahren starb heute Vormittag Leah Rabin, die Witwe des
ermordeten
israelischen Ministerpräsidenten Jizchak
Rabin. |
Im
lawo o lo lawo? (Liedtext)
Se pitom nafal eleha (RealAudio)
Wie die Sprecherin des
Beth-Cholim al Schem Yitzhak Rabin (Beilinson) bei Tel Aviv
mitteilte, erlag sie einem schweren Krebsleiden. Bereits im Mai diesen Jahres wurde
bekannt, dass Leah Rabin an Lungenkrebs erkrankt war. Vor einer Woche
konnte sie bereits nicht mehr an der großen Kundgebung
zum Gedenken ihres Mannes teilnehmen.
Leah Rabin wurde 1928 in Königsberg
geboren. Ihre Familie wanderte bereits 1933 nach Palästina aus, wo sie
noch als Schülerin Jitzchak Rabin kennenlernte. Sie heirateten 1948 während
des Unabhängigkeitskrieges.
Die Lebenserinnerungen von Leah Rabin,
die 1997 veröffentlicht wurden, tragen den Titel "Ich
gehe weiter auf seinem Weg". Nach der Ermordung ihres
Mannes am 4. November 1995 versuchte sie, die Friedenspolitik von
Jitzchak Rabin fortzusetzen und engagierte sich in der israelischen Öffentlichkeit.
Ihre Meinungsäußerungen und
Anschuldigungen blieben bis zuletzt umstritten in Israel, da sie die
politischen Gegner ihres Mannes hart anging und sie für das Attentat
als Mitverantwortliche zeichnete. Im Ausland und in der israelischen
Friedensbewegung galt Leah Rabin jedoch als Botschafterin des Friedens
und Symbolfigur für die Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern.
Ministerpräsident Ehud Barak würdigte
Lea Rabin am Sonntag als "mutige und engagierte Frau, die sich über
zwei Generationen hinweg zusammen mit ihrem Mann für ein sicheres
Israel und in den vergangenen Jahren für Frieden eingesetzt hat".
Der frühere israelische Ministerpräsident Schimon Peres, der zusammen
mit Jitzchak Rabin den Friedensnobelpreis verliehen bekam, sagte über
sie: "Sie hat gekämpft wie eine Löwin. Als sie von ihrer
Krankheit erfuhr, hat sich nicht aufgegeben, sondern hat den Kampf um
ihr Leben mit dem gleichen Mut aufgenommen, mit dem sie für das
Andenken ihres Mannes gekämpft hat."
Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland hat die
Nachricht vom Tode Lea Rabins mit Trauer vernommen. "Ihr Tod ist für
Israel und die gesamte jüdische Welt ein erheblicher, ein tragischer
Verlust", sagte Paul Spiegel. Sie habe das Friedenswerk ihres
Mannes zu seinen Lebzeiten begleitet und auch nach seinem Tod in diesem
Geist fortgewirkt. "Das war ihr ein Herzenswerk", sagte
Spiegel. Sie habe überall in der Welt die Friedensbemühungen Israels
betont und unterstrichen.
Spiegels Stellvertreter Michel Friedmann beschrieb Lea
Rabin als eine großartige Persönlichkeit und wichtige Frau für die
Friedensbewegung sowie für Toleranz und Respekt im Nahen Osten. Sie
hinterlasse eine große Lücke. "Es ist ein großer Verlust für
Israel. Ein wichtiges Korrektiv im Friedensprozeß ist verstummt."
Lea Rabin
Ich
gehe weiter auf seinem Weg
18.90DM Tb
haGalil onLine
12-11-2000
|
|
|